Schmerzen kennt jeder von uns. Sie haben für uns eine überlebenswichtige Bedeutung, denn sie sind unsere Alarmanlage. Sie zeigen uns: Etwas stimmt nicht. Verletzen wir uns oder haben Zahnschmerzen, dann wissen wir, was wir tun müssen. Wir verbinden und säubern eine Wunde, nehmen eine Schmerztablette oder gehen zum Arzt. Das kennzeichnet einen akuten Schmerz: Er ist genau beschreibbar, lokalisierbar, zeitlich begrenzt und man weiß in der Regel, wie man ihn abstellen kann.
Anders hingegen ist es mit den chronischen Schmerzen, denn sie fungieren nicht als Warn-, Schutz oder Rehabilitationssignal. Sie lassen sich leider auch nicht so einfach beseitigen. Chronische Schmerzen sind so gesehen „falschen Alarm“. Dadurch wird ein Vermeidungs- und Schonverhalten entwickelt, und die Muskeln verspannen sich dadurch verstärkt oder Knochen und Gelenke nutzen sich ab, so dass die Schmerzen noch größer werden. Der Schmerz ist nun nicht mehr nur eine Begleiterscheinung, er hat sich „verselbständigt“. Der Schmerz bringt sozusagen immer neuen Schmerz hervor.